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Im GES-2 von Renzo Piano(2021)

Was undenkbar schien, dieses Film-Epos aus Demmin, der letzten Schlacht des Weltkrieges ohne Kampfhandlungen, am letzten Tag dieser Apokalypse, im Zusammenprall aus Ost und West, wird nun nach 80 Jahren in Moskau uraufgeführt. Wo sonst gehört es hin. Und eben jetzt.

 

Eugen Blume, ehem. Leiter des Hbg. Bahnhof, Museum der Moderne, Preussischer Kulturbesitz.
Welt-Uraufführung Nacht-Gesang und Demminer Gesänge zusammen in Moskau am 28. September
Dokumentarfilm „Demmin brennt. Der Woldeforst, wo die V-1 montiert wurde, brennt ganz in der Nähe. Überall sind Flüchtlinge, hinter ihnen der scharlachrote Schein des Feuers“, beschreibt der 90-jährige Hans-Jürgen Syberberg seine Eindrücke im Alter von 9 Jahren, als die Stadt Demmin in Pommern, die an sein Heimatdorf grenzt, während des Vormarsches der Roten Armee zum Schauplatz eines Massenselbstmords wurde. Fast 80 Jahre später ist Demmin nicht mehr dasselbe, und der Regisseur beschließt, sich der Stadtplanung zu widmen: Er möchte, dass der Hauptplatz wieder zu einem vollwertigen und lebendigen öffentlichen Kulturraum wird. Auch die russische Kultur, von Tarkowski bis Gergiev, soll laut Regisseur eine wichtige Rolle spielen. Der Film handelt von diesem Versuch. Standbild aus dem Film „Demmins Kantaten“, 2023 Einer der bedeutendsten Regisseure des letzten halben Jahrhunderts. – Jan Brachman, Frankfurter Allgemeine Zeitung Vor einem halben Jahrhundert sorgte Hans-Jürgen Syberberg mit mehreren schmerzhaft scharfen Filmen für Furore im Autorendokumentarfilm. Er scheute sich nicht, schwierige Fragen über das Deutschland der Nazizeit und das Nachkriegsland zu stellen, das sich noch nicht vollständig davon erholt hatte. So hatte sein siebenstündiges Epos „Hitler. Film aus Deutschland“ nicht die Absicht, die Kritik an der Heimat des Regisseurs mit dem Tod seiner Titelfigur zu beenden – und erhielt verdientes Lob von Autoritäten wie Gilles Deleuze und Susan Sontag (letztere nannte den Film sogar eines der bedeutendsten Kunstwerke des 20. Jahrhunderts). Doch der Regisseur stellte die Dreharbeiten Ende der 1990er Jahre ein, und es schien, als würde er nie wieder ins Kino zurückkehren. Doch nein – „Demmins Kantaten“, entstanden aus Syberbergs Versuchen, wieder Leben in die Straßen seiner Heimatstadt zu bringen, zeigen den lange verschwiegenen Regisseur auf dem Höhepunkt seines Schaffens und voller Neugier auf die Möglichkeiten des Kinos. Internet-Scrollen und Fotochroniken, Amateur-Videoaufnahmen und Fragmente klassischer Kinofilme – Syberberg weigert sich, nicht nur die Geschichte Demmins und Deutschlands insgesamt, sondern auch die Sprache des Kinos selbst zu verschönern. So wirkt die Collage „Kantaten“ wie ein unerwartetes Denkmal der Moderne, das sich, wie Laokoon mit Schlangen, der erdrückenden Umarmung der tragischen Vergangenheit nicht entziehen kann.
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1945 wurden die Namen der Toten im "Wareneingagsbuch" des Friedhofs aufgeschrieben, in der einzig erhaltenen Kirche nun vorgelesen, seidem ist der zentrale Platz des Markts in der Mitte der Stadt, 1945 niedergebrannt und enteignet, wie ein Fluch leer. Ihn wiederaufzubauen für 5 Sommer, die Stadt ohne Mitte, aber der Gesänge, das ist der Film.
Der Film aber hat zwei Teile. Die Wiederherstellung des Marktes für den Film wurde im letzten Herbst im Lissabon/Festiv.) gezeigt. So erreichte uns die Einladung aus Moskau . In diesem Jahr kamen die Namen der Toten dazu. Nach 80 Jahren. Zurückgekommen (N.). Selbst erlebt. Gemacht. Als Film.

Aufgeführt nun alles zusammen in Moskau. 2025

als Kantaty Demmina zur Musik geworden. Hoffentlich hilfts.