In Demmin Mai-Woche vom 1.-8. Eine Theateraufführung zum Geschehen 1945 aus Schwerin vor projizierten Bildern Filmen der Stadt heute .
Aber getrauert darf nicht werden, wie vor 30 Jahren nicht darüber geredet. Das Rechte im Wege.
Wie darüber reden, als Bühnen-Kunst nach einem Buch von einer der Nachgeborenen. In dieser Stadt heute, wo man sie nicht wahrnimmt.
Und sie erzählt und hat sonst nichts als einen Tisch. Mit Projektionen hinter sich, sonst eher nicht erlaubt.
Mit Worten von hier, manchmal Geräuschen wie Musik. Und Stimmen aus LautSprechern.
Aus dem Supermarkt mit Plattenbauten um sich und Friedhofphantsien von Kriegsreportagen
Die Projektion aus der Stadt und die Bühne von heute kommen zusammen zu den Worten einer Antigone aus Demmin, die auch
nicht beweinen darf, noch immer nicht begraben.
Und sie tut es mit Bravour
Auszuhalten dies nicht dürfen und doch tun Müssen
Zu Gespenstern alles was unaussprechbar ist
Aber ist es das wirklich nicht
Das stand über allem. " Wenn ich die Sonne wäre, würde ich auch lieber woanders scheinen. "
Verena Keßler: «Die Gespenster von Demmin». Manchmal denkt man, nicht nur hier. Und wenns hier wieder gut würde, dann vielleicht auch wo anders.
Am Ende nennt sie Namen aus der Totenliste der Krieges am letzten Tag, am Abend des Todes dessen, der das heraufbeschwor. Und sonst nichts. Wenn die Lichter ausgehen über ihr. Nach viel Mutterproblemen dazu, daraus und Liebessehen auch Vater-Ohnmacht. Gut gemacht.
Dann kommt der berechtigte Applaus. Mit Dank derer, die da mitgebangt, wie sie das wohl hinkriegt. Und tats. Wieder. Das Nichtgewollte und doch so nötige.
Morgen mehr dazu.