Freitag, den 11. August

kom. aus D >

Als wir wiederkamen war diese Südseite des Hauses grau und zugemauert.

Der Wein, der früher hier an der Wand des Hauses emporwuchs und im Sommer die kleinen süssen Trauben des Nordens lieferte, gab es nicht mehr.
ein 2 Meter Betonband entlang der Aussenwand verhinderte ohne grossen Aufwand ihn neu zu pflanzen.

So entstand die Idee eine neue Wand 2 Meter entfernt von der Wand des Hauses als Gerüst zu konstuieren, luftig, mit grün überwachsenem Dach für den Wein wieder und uns unten zum Schutz vor dem, was gegenüber unsere Blicke nicht freute.

So gab es wieder Wein, heiter gebrochenen Halbschatten man konnte dort auch sitzen, schreiben und lesen im Schutz der unverwundeten Blicke nach Süden. Von Rosen durchwachsen, nach oben und den Vögeln eine Wonne an den Trauben auch. Und es wurden neue Bäume gepflantzt, die langsam wuchsen, nun schattig und gross. Quitten, Nüsse, Linden auch Kastanien, eine Freude. Wir leben im Park. Mit neuen, alten Wegen wieder. Aber zur neuen Generation der Probleme auch.
Mit den Bäumen zusammen ein dunkler Panzer, nach innen ins Haus keine Sonne durchlassend und nun eine Last.

Das gilt für anderes auch, was nun wächst wie eine Bedrohung

 

Was einmal rettend war über der verbrannten Erde.
So sagt das Leben.
Was über die Jahre treu gehalten wurde, weicht neuen Freuden wohl. Wie der Gärtner in uns spricht. Wir werden sehen.
Gestern der Ausflug der ersten beiden Jung-Schwalben - ohne Fotos.
Waren die bisherigen Entscheidungen solche des Wiederherstellens, aus neuer Erkenntnis, so wird diese nun eine sein, die Unterscheiden muss. Selbst das Erkannte nochmal in Frage zu stellen - aus neuer Kenntnis.
Zwei von ihnen, hatten sich aus dem Nest gewagt, an das sie sich schon zuvor geklammt die Flügel zu erproben, hatten den engen Schlitz oben im leicht geöffneten Fensterflügel. woher die Futter-Schwalben kamen, nicht erwischt und flatterten unten am Fuss der Scheiben. Ohne Angst, in die Hand genommen, mit zarter Umhüllung ins Freie geführt, flogen sie ab, in Kopfhöhe Richtung Koppeln geradaus, als ob sie das schon wüssten wie, zum ersten Mal. Oben dann in hohen Kreisen vieler anderer wohl aus dieser ersten Runde. Heute morgen alle wieder im Nest der Nacht sich zu erholen und zu erzählen vielleicht, den anderen wie und was. Da draussen und oben ist. Hier ohne Arg.
Wie zeigen den ersten Flug der jungen Schwalben anders als im Gang des Morgens zu ihnen nun.
Jetzt wo die Sonne wieder da ist wie zum ersten Mal. Über die Wiesen und Wege im Licht der Zweige und Blätter hindurch zu fliegen mit den Blicken.
Sanft und nach vorne süchtig.
Aus über 20jähriger Schwalbenerfahrung kundig, wissen wir, dass die Jungen nach ersten Ausflügen nachts gerne zurückommen. Ist der erste Flug aus der Enge ins Freie schon ein Wunder, bedenkend wielange ein Menschen-Kind braucht zu grhen und nur augf der Erde, taumelnd, wie aber finden sie noch nie dieses Aussen gewohnt, zu fliegen mit ausgebreiteten Flügeln, kaum sich ihrer bewusst, zurück in dieses kleine Fenster und ins enge Nest, wieder jeden Abend. Der Kot darunter zeigt uns, dass sie alle wieder zuhaus gewesen.
8mm 1940
erste Bilder 2001 hier

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