Sonnabend, den 19. November und >

kom.aus D>

zum ersten Mal seit über 80 Jahren der Name Ruth wieder in N. offen angeschlagen, die mich geboren. Und des Vaters wieder hier. Seit 1947.
So beginnt die Prozession, das Kreuz repariert in N. und eben dort aufzustellen mit beider Namen
am Haus wieder vorbei
über den Hof.
Ohne Scheunen und Ställe, aber wieder da, der Bäume nun. Über die alten Steine.
Durchs Tor wieder unter den Augen des Turms wieder, nicht geradezu wie als Kind zur Schule gegangen, sondern im Bogen der öffentlichen Strassen nun . Unter zerrupften Bäumen, kahl und arm.
Die Stationen von Schlägen und Spott den Augen und Sinnen der Erinnerungen.
Wo einst das Stadtgut Demmin mit seinen Ställen und Scheunen herüberwinken entgegenkamen.
Wo der Teich den Gänsen und Enten und früher Pferden und Kühen gut war, wie den Kindern in Sommern als Bad und im Winter auf dem Eis
Alles offen das Ufer und die Gärten vor den Häusern und die Häuser selbst. War

mit freundlichem Pflaster für Mensch und Tier.

Aber der Fortschritt. scheitet fort.

da ist nun alles glatt und schnell und zugeschlossen und verbellt, mit Zäunen zugesperrt, windig und leer, hochgeschoren und schattenlos, wo Lachen war und viele Kinder überall
Un da sind sie, stehen nebeneinander, Verbannte, vereint hier

unter neuerm Dach vereint der Vater und die Mutter in eben diesem N.
in neuem Licht.
Ans Kreuz genagelt, vom Müll wo hin wir damals geflohen, die Namen nun zusammen, und so hergeholt nun in neuem Asyl.

Ob das geht?

Durch das alte Tor nun wieder. Nach alten Fotos.
das Kreuz selbst an den Ort, wo es nun sein soll
Die Totegräber machens gut, fest und sicher mit allen Daten, amtlich auch.
sie schmeicheln nicht, sie buhlen nicht, sie zahlen nicht und sind doch einfach da.
Kerze an, dass Leben ist aus alter Flamme.
noch was faul war dazugehämmert
mit letztem Blick - und es ist gut.
So.

Über nacht alles weiss,
nehmen wirs als Gnade, den Blicken.

Später die Kerze des Tages
auch draussen nun.