Mittwoch,
den 27. Januar

 

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In der FAZ nun zum wiederholten Mal ein Jubelsturm auf eine Aufführung der Penthesilea, Kleists grosses Sprachwerk, das auf Theatern aufzuführen eigentlich immer an der Realität dieser Worthöhe blieb. Und das in unserer Zeit der Theaterferne besonders.
Die Beschreibung beginnt mit einer verdächtigen Kamera auf der Bühne und endet nach einer Anrufung der Götter zu deren Beistand mit einer Verdächtigung dunkler Mächte als eben jene vielleicht einschritten um dem hier Geschehenen dazwischen vorab einen Riegel vorzuschieben.
Wenn man man liest, was den armen Darstellern da untergejubelt wird und sieht die beiden Sprecher und Darstellenden mit Backenmikro als Abbild dieser Texte, dann haben sie eigentlich in solcher Regie keine Chance .
Als wir vor 35 Jahren diesen ungeheurlichen Text auf der Bühne im Theater und dann als Film zu realiseren versuchten, in einer Person und in 4 Stunden Länge ergaben sich andere Bilder, die man heute aus den 5 Aufführungen plus eins in Deutschland nur wohl selten noch erinnert. Etwas Nachhilfe tut hier also not.
Das damalige Programmheft gleicht einem Buch mit Eintragungen am Rande auch von Edith Clever zum chronologischen Ablauf der Bilder. Kundigen Profis des Gewerbes eigentlich anitquarisch leicht zu erwerben und eine Pflichtübung, wer darüber heute schreiben will.
was hier geschah, gehört nicht nur zur Realisierung eines Wortkunstwerks in die vergegenwärtigten Sichtbarkeit, sondern ganz einfach zur Geschichte des Theaters, wenn man über unsere Epoche sich erinnern will. Sondern als Wunder sonder Gleichem.

Das auch ist als DVD greifbar in voller Länge und als Ausschnitt des Endes

Hier> oder hier >
(In voller Länge vielleicht demnächst auch eben hier. Auch um den allgemeinen Auslöschungs- Tendenzen entgegenzuwirken (siehe aktuell FAZ und Tagessp. zum 80.Geb. EC)

Penthesilea / Kleist
das Ende nach dem Tod des A.

 

Doch.
Dieses Ende dessen, was als Penthesilea unerlöst war bis dahin in lebender Gestalt, gut gewählt, den ganzen Kosmos zu zitieren, was da geschah.

Als jene noch nicht gegenwärtig waren, die jetzt tun, als gäbs das nicht. Wohl auch nicht anders zu ertragen, schon damals nicht. Woher sie nun kommen. Und doch nur möglich aus diesem Umfeld. Abgetrotzt. Damals wie heute. Kleist wusste das.