Sonnabend
1. Mai

Und >

es war ein milder Tag des 1. Mai und wir warteten zitternd auf Erschiessungen und Greuel. Der Vater liess sich lieber nicht sehen. Den Frauen geschah nichts . Es war amTag.
vor 75 Jahren
war das Ende Europas besiegelt. Der Exekutor abgetreten in der selben Nacht.

Es war der Tag des 1. Russen in N.
in der Uniform der Roten Armee

eher unspektakulär
einsam torkelnd fragte er nach Uhren und Schnaps
Das Haus war voller Flüchtlinge, wir Kinder schauen aus Verstecken. Von Demmin wussten wir noch nichts. Wir hatten das Feuer gesehen und alles war voll unheimlicher Rätsel. Kein Radio, keine Zeitung, keine Botschaften aus Telefonen oder von Menschen, alle in Angst voller Deckung.
nun 75 Jahre danach dise Demmin wieder aufbauend aus Requisiten in einer LPG Halle die einmal die Scheunen war, und den Kindern des Strohs der Höhlen.
wie verschattete Gespenster die Figuen des Untergangs an den Wänden
Zu Zeiten der DDR, also des Sieges und der Befreiung, in Demmin sah das dann so aus dort, wie ein Zwischenspiel(Foto zugesch. KW)
Heute in N. ist die Halle, die einmal eine Scheune war, mit richtigen Pferden, in Ställen und Schweinen, den Kühen gegenüber, ein Ort dies damals verbrennende und ertrinkende Demmin nochmal zu beschwören. Morgen also mit Musik.
Aus dem Müll-Haufen der Geschichten die alten Kulissen und Requisien nochmal zu holen und neu zu ordnen, das ist dann wohl unsere Sache hier.

 

Zugeschickt ein Aufruf vom Sänger J. Kaufmann, indem er appelliert an finanzielle Zuwendungen für Kunst in unseren Zeiten der Krisen:
Es war vor etwa 80 Jahren, inmitten der Abgründe eines der grausamsten Kriege der Geschichte, als Winston Churchill gefragt wurde, ob man denn zugunsten des Kriegsbudgets die Ausgaben für den Kulturbetrieb kürzen solle. Worauf der Premierminister in seiner unnachahmlichen Direktheit entgegnete: „Aber wofür sollen wir dann kämpfen?“

Das ist eine schöne Forderung.
aber es sagte Hitler
als er gefragt wurde Bayreuth während des Krieges zu schliessen. Und es war Furtwängler, der die 9. spielte, bevor das Haus 2 Stunden später in Schutt und Asche zerfiel. Wir haben den Ton dazu.Von Ch. kamen die Bomben. Aus einem London ohne Theater.

Und da beginnt unsere Tragödie.
Und ob wir sie noch spielen können.

 

Die Gewissheit des Endes in vielerlei Gestalt lag in der Luft und die Neugier des Was nun.