Sonntag, den 3. März

Kommentar
aus Berlin >

will man
erkennt man ihn
der Dichter B.B.
war in Dänemark unerkannt
in Moskau leise
damit man ihn durchlässt mit 20 Koffern auf der Reise nach Amerika, die treueste Mitarbeiterin und Geliebte zurücklassend
dass er durchkommt
in Amerika endlich
ein Niemand und am Ende vor Gericht
immer auf der Flucht vor den Hunden noch schlimmer

und am Ende angekommen dort wo man ihn duldete
wenn er lobte

immerhin sein Lob
wollte

umgeben von Gefahr


aussen
im Hohn der Verdächtigungen

und innen
von denen ohne Fehler

uns den Schülern
der Meister
und das war er
auch als wir ihn trafen
im Theater vor der Bühne
und in seinem Haus zuhause

beim Essen.

Keiner sah den Rauch über dem Dach wie er
und verglich die Blüten des Pflaumenbaums mit der Wolke der vergänglichen.

und uns ist das Glück geworden nicht
in solchen Zeiten zu leben
unter den Theaterleuten war er der Einzige, der als Autor
in der Theaterregie Weltruhm erlangte.
der Enkel
Ferdnant von Schrach
in seinem neuen Buch .

Schirach erzählte von seinem Großvater, der sich als überzeugter Nazi schuldig gemacht hatte und 20 Jahre im Gefängnis saß. Das Unverständnis über die Gräueltaten sei für ihn zu einer Art Lebensqual geworden, sagte von Schirach, von der er sich nie lösen konnte. Es gab Sätze von ihm, die mich nicht schlafen ließen.“ Einer dieser Sätze war, dass „die Vertreibung der Juden sein Beitrag zur Kultur Europas war“.

nein wir leben nicht in finsteren Zeiten, heute, wenn wir als Menschen geboren sind.
Aber
auch die Wüsten der Nachgeborenen können produktiv machen auf wunderbare Weise.
Wenn die Regie des Lebens es zulässt.

und
Ruinen sind kein Unglück
wenn
man ihnen ihre Würde gibt
und dazu imstande ist.

Vom Gulag
zum Weltruhm.

Nicht ein Weimar war ihm in der Wiege gesungen.