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Montag, den 20. Januar

 

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Räumen Adels-Nachfahren Schloss Burgk aus?

 


In diversen mitteldeutschen Burgmuseen setzt das Zittern ein: Werden Nachfahren der von den Sowjets zwischen 1945 und 1949 vertriebenen Schlossbesitzer jetzt Lkw-Ladungsweise die mittelalterlichen Möbel, Silberbestecke und das Folterkammer-Equipment zurückfordern, um damit den Antiquitätenmarkt zu fluten?

Eine leider gar nicht so abwegige Vermutung. Denn das Ausgleichsleistungsgesetz von 1994 spricht den Erben der enteigneten Burg- und Schlossherrn zwar keinen Grundbesitz, aber die beweglichen Teile des alten Familienbesitzes zu. Ein konkretes Beispiel läuft gerade im thüringischen Schloss Burgk ab. Und es dürfte Schule machen.

 


Nach Angaben der Ostthüringer Zeitung hat eine Erbengemeinschaft aus etwa zehn Personen beim Landesamt für offenen Vermögensfragen Ansprüche auf “eine vierstellige Zahl von Gegenständen, Möbel, Öfen, Bücher, Skulpturen, Gemälde und Rüstungen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert mit einem geschätzten Gesamtwert von fünf bis sechs Millionen Euro” angemeldet.

Ein Teil der Ansprüche sei bereits bewilligt worden. Das Schloss war von 1768 bis zur Enteignung 1945 Wohnsitz des Fürstenhauses Reuß Ältere Linie (Greiz).

Der Saale-Orla-Kreis hofft nun, dass die Erben Kernstücke des Inventars als Dauerleihgabe im Schloss lassen.


Man wolle den Erben auch den Kauf von Stücken anbieten, allerdings kann der Landkreis keinen Millionenbetrag zahlen. Landrat Thomas Fügmann (CDU) spricht gegenüber der Zeitung von einer “Katastrophen, wenn tatsächlich die Hälfte des Inventars von Schloss Burgk an die Erben herausgegeben werden müsste”.

Es ist zu hoffen, dass die Erben zumindest die 1739 bei Abbrucharbeiten entdeckte Hundemumie im Schloss lassen.

Beim Ausverkauf von Kulturgut aus Schlössern haben diverse Bundesländer schon leidvolle Erfahrungen mit den adeligen Erben gemacht: Weil die Welfen 2005 mal wieder dringend Geld brauchten, ließ zum Beispiel Ernst-August von Hannover einen Großteil der auf Schloss Marienburg bei Hannover lagernden Welfen-Schätze bei Sotheby’s versteigern.

Der Ausverkauf des niedersächsischen Kulturerbes brachte 44 Millionen Euro, die zum Teil in eine Stiftung zum Erhalt des Schlosses flossen.


Waldemar R. Röhrbein, ehemaliger Direktor des Historischen Museums Hannover schrieb:
“Es wurde verantwortungslos alles, was gute Einnahmen versprach, angeboten, ohne dass vorher detailliertere Überlegungen zur Ausgestaltung der Schlossräume angestellt oder notwendige Kontakte mit Kennern der welfischen Haus- und der hannoverschen Landesgeschichte aufgenommen worden wären. (…) Alles in allem hat auf der Marienburg ein Ausverkauf der Welfen- wie der Landesgeschichte stattgefunden, den man als Landeshistoriker bedauerlich bis skandalös nennen kann.” (zitiert nach Wikipedia)

Hintergrund: Die Roten Armee hatte klare Feinbilder: Nazis und Junker, andere kapitalische Ausbeuter. Adelige Schlosseigentümer fielen in den Augen der Befreier in mindestens zwei dieser Kategorien und wurden daher umgehend enteignet (wie alle Besitzer von mehr als 100 Hektar).

Im Einigungsvertrag schrieben DDR und (Alte) Bundesrepublik 1990 dann in einer Gemeinsamen Erklärung fest, dass Konfiskationen innerhalb der sowjetischen Besatzungszone zwischen 1945 und der Gründung der DDR 1949 nicht mehr rückgängig gemacht werden dürfen. Aber zum Inventar der Schlösser, Burgen und Herrenhäuser sagt die Erklärung nichts.

Nun auch die anderen. Restitutionen. Welfen-Familien aus Hannover.
wollen zurück, was man ihnen genommen.
Genommen 1945 die Russen/DDR Häuser, Länderein und Inventar(Bilder usw)
und genommen nach dem Fall der Mauer. Länder und Häuser weiter verloren, aber die Bilder und das Tafel-Silber können sie wiederhaben.

Nun schreien die Museen im Namen der Öffentlichkeiten.Nun lachen die ehemaligen Eigentümer. Es ist sonst alles weg, Land und Haus. So ersheint es als Genugtuung, wenigstens über das, was übrigblieb zu verfügen, noch mal. Nach Verfolgung, Enteignung und öffentlicher Demütigungen. Auch von den eigenen Leuten. Des Westens.

Und die Juden lachen, selbst die eigenen Leute wolöen das Ihre wiederhaben und kommen mit Anwälten zuhauf. Und gehen auf die Versteigerungsmärkte und kassieren.

 

Da kommen die Unterschiede, doch.
Viel lieber hätten sie alles wieder gehabt, das Land das ernährt und die Häuser alles zu zeigen dann selbst, es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen alles. Und: es im Land gelassen, was sie auch jetzt müssen, es hier lassen, wenn von nationalem Rang, so will es das Gesetz! Und vor dem sind alle gleich und niemand gleicher.

 

In Schwerin die herzogliche Familie von Mecklenburg bekam Wald zum finanziellen Ausgleich, um das Inventar in den verlorenen, nun öffentlichen Schlössern zu erhalten.So hört mans von Weimar und aus Dresden. Und es sind noch ganz andere Geschichten von nationalem Belang in disen Restitutionen in disen Restionen enthalten. Auf Burg Kriebstein in Sachen wurde ein Teil des in Ostpreussen gerettet, vor Russen und gört nin den Lehndorffs, die Stein ort in Ostpreussen wiedwr aufbauen vollen mit und für diese geborgenen Schätze. Also zurückgegeben der Öffentlichkeit im anderen Land nun. Aus neuem privatem Vermögen in Not.

 

 

 


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Und wieder
wäre in der Mitte des Landes heute in Berlin dem Schloss zu zeigen, was die Geschicht herausspült. Das, was bleibt und was geht. Wie solches, was verloren ist im Osten heute, in Polen und Russland. Und das in den USA.
wo sonst - statt Kanus aus der Südsee.
im Holocaust-Design aus Washington.

Nämlich unsere Geschichte - die wir sind.
Unter Freunden nun, die es zusammen tun.


Aber, wenn Geschichte, nicht ausstellen, sondern installieren. Was heisst das. Nicht doumentieren, aber intensivieren. Drauf zugehen, drumherum, etwas einbetten in neues Leben. Raum schaffen. Töne, Licht und vorsicht gerade dann. Man muss es können. Nicht Curatoren bitte.

Hier das schnelle Geld des Marktes und dort in Jahrhunderten gewachsen. Wer zurück will, was mal in seinen Händen war, wird sich messen lassen müssen an der Zeit der schnellen und von Jahrhunderten.