Die Liebe der Danae ist eine Oper von Richard Strauss (op. 83), die er als „Heitere Mythologie in drei Akten“ bezeichnete.

angesagt in den Sazburger festspielen 1944 dem Jahr der Landung der Alliereten und des Attentats auf Hitler.

Donnerstag, den 28. Juni

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Am 20. April 1945

schreibt Richard Strauss an den Leiter des Humanistischen Gymnasiums in Schondorf:
Nach der Erschaffung der deutschen Musik durch Johann Sebastian Bach, nach der Offenbarung der menschlichen Seele in der Mozart- schen Melodie, nach den Prachtpalästen der Beethovenschen Sinfonie, hat endlich Richard Wagner, in der Sprache des modernen Orchesters, eine dreitausendjährige Kulturentwicklung abgeschlossen. Dass auch Musik eine Sprache geworden ist, das ist das Göttergeschenk der Wagnerschen Partituren. Um in dieses „Reich der Mütter“ ganz einzu- dringen, dazu gehört eine lange musikalische Erziehung. Es ist einer künftigen Generation vorbehalten, und einem schöpferischen Musiker sei es vergönnt, den Erziehern einer zum Wiederaufbau der heute fast gänzlich zerstörten Kulturwelt berufenen Jugend dringend ans Herz zu legen, diese ernste musikalische Bildung dem Lehrplan des humanisti- schen Gymnasiums anzugliedern.

zwischen C. D. Friedrich und Dom das neue Gehäuse der heutigen Zeit.
Am Ende der Briefe von Richard Strauss mit seinen Textern der Gesang. Des Vaters Anton Dermota: "DIE NACHT". Am Ende des Krieges in Wien, nun hier im Saal in Greifswald.
Des Komponisten Leben von Ludwig II und Richard Wagner bis nach Hitler in Briefen. Metamorphosen war sein letztes Wort in Tönen. Und so der Abend der Briefe durch das Leben. Zu seinem 80 Geburtstag wurden, nachdem die Theater des Reiches Ruinen waren, für die Feiern mit DIE LIEBE DER DANAE (!) zum 80 Geburtstag in Salzburg, den Festspielen, die Kostüme aus dem zerstörten München gebracht und die Kulissen aus Prag, bis auch diese Aufführung abgesagt werden musste.
In Greifswald, die Kruppstiftung, errichtet auf Empfehlung von Bertöld Beitz, den Sohn des Landes, aus Demmin, des Vaters bei den Ulanden.,
geschrieben am 20. April dem Geburtag Hitlers, sein letzter.

 

18.Juni 1946, Lieber Wieland! Nachdem die Wiener Oper mit der „Goetterdaemmerung“ ihre Pforten geschlossen hatte und Hans Sachs vom Bayreuther Festspielhaus seinen letzten Mahnruf gesprochen, ist nun tatsächlich
das Chaos ueber die deutsche Kulturwelt hereingebrochen – aber es ist kein Zufall – sondern Schicksal, dass Deutschlands Weltmission beendigt war, nachdem es die deutsche Musik von der

„Matthaeuspassion“ bis zum „Parsifal“ geschaffen hatte. Die Parallele mit Griechenland nach der Zerstoerung Athens durch Sulla ist erschütternd. Wir sprechen darüber hoffentlich einmal mündlich. Deine Nachrichten ueber die Zerstoerung Wahnfrieds und die Schändung des geweihten Hauses haben mich aufs tiefste erschuettert. Wir bleiben vorläufig hier, gehen im Oktober wahrscheinlich wieder in den Verenahof bei Zürich. Inzwischen wandle ich, ein müder Gurnemanz, langsam den großen Vaetern im Olymp entgegen,. Die Schweiz ist doch wirklich ein Asyl und seine Buerger brave Leute! Leb wohl fuer heute.

Am Ende der Lesung, vor der Tür hört man aus dem Dom die Johannespassion ; Bachwochen in Greifswald.

Hier fällt auch der Satz aus dem Grauen Tagebuch vom Mai 1945 von R.Strauss:" Aber vom 1. Mai ab ging die schrecklichste Periode der Menschheit 12.jähriher Herrschaft der Bestialität, Ignoranz und Unbildung unter den grössten Verbrechern zuende, in der die 2000jährige Kulturentwicklung Deutschlands zugrunde gerichtet wurde."

(Priv. Eintragung).