Mittwoch, den 6. Februar
Von Zeit zu Zeit ziehen die Flagellanten der Selbstgerechtigkeit durch die Medien und verteilen und stöbern um die Wette aus Museen und Archiven, was an Kunst hier nicht her gehöre und eilens weg müsse.
Auf der anderen Seite die lächelnden Anwälte mit ihren ermuntenden Geschäften zwischen Ländern und Geschichte und Versteigerungshäusern.
Es wird geredet von Notverkäufen, als ob nicht gerade der Reichtum der Händler und betroffenen Sammler aus solchen Situation seit Jahrhunderten ihre vermögen erworben. Ein Eldorado der Verkäufer in Not solches wiederzukriegen. Und war nicht dies ein Argument der revolutionären Umschichtungen und Aneignungen oft dies vorgegebene Recht eines Ausgleichs von Zeit zu Zeit etwas Verlorenes wiederzu holen. Mit Politik und Waffen. Sich der Kunst zu bemächtigen des anderen.

Als nach dem Kriege im Osten enteignet wurde und nach dem Fall der Mauer dies Eigentum eingefordert wurde, machten sie Gesetze, dass man es kaufen dürfe, vergünstigt und mit Verkaufssperre, wenn es Grund und Boden berifft. damit kein Handel damit geschehe und niemand finanzielle Vorteile daraus zieht. Und, wenn auf diesem Grund und Boden anderer Gewinn aus dem Boden(Schätze, Öl) und aus der Luft(Wind) sich ergäben, seien sie, im Grundbuch eingetragen, abzuliefern. Auch war vorher zu versichern, dass es sich nicht um Schuldige der Geschichte vor 1945 handle usw.

Wenn es um Kunstgegenstände ging, bewegliches Gut von internationalem Belang, an Gegenständen und Gemälden oder Plastiken oder Porzellan und Glas oder Schmuck, soweit greifbar noch, die zurückzuverlangen waren, dann mussten sie im Lande bleiben.

So war auch in Österreich nach dem Krieg gehandelt worden mit allem nach 1938 enteignetem Gut, zurückzugeben. pauschal abzugelten bei Notverkäufen aber es habe im Land zu bleiben und so alles einvernehmlich für gut befunden. Jetzt ist auch dort wieder alles aufgemacht worden, als ob es keine Abmachungen, Entschädigungen gegeben. Von Zeit zu Zeit immer neu. Und die Sykophanten aller Ortenreiben sich die Hände.

Dieselben Leute, die heute als Sykophanten der Entäusserungen auftreten, wenn andere betroffen sind, erweisen sich als taub und stumm, wenn es um ihre eigenen Dinge geht. Und wundern sich, wenn die Welt aussieht, wie sie ist.>>>>
Und das ist der Punkt, es mussten im Lande bleiben, wem auch immer etwas zu eigen sei und was auch den Eigentümer wechselte.
Es wechseln die Gegenstände der Kunst durch die Epochen von Ort zu Ort. Was vorher in Berlin war, ist nun in Moskau und Warschau, das sich schon sattgegessen an einem Viertel von Deutschland, gegen alle Regeln, geraubt, und von der Politik aufgegeben, verkauft für gute Stimmung der Geschäfte, und nicht mal angemahnt oder vom neuen Freunde abgeworben. Im Schweigen begraben der Heuchler im Lande, wenn sie von Gerechtikeiten reden.
Im Falle des hier in N. verlorenen Bildes aus dem 1946 enteigneten Haus annoncierten wir am Ort des Verlustes in R 1989 nach dem Fall der Mauer und boten ohne Erfolg Geld für den Wiedererwerb ohne Erfolg und zahlten als es aus einer Versteigerung auftauchte mit Trauer und Wut, aber eben so wieder im Besitz jetzt dessen, was es uns wert war

Beim lauten Stichwort Restitution und Raub oder Beute von Kunst und Gegenständen der Kultur im Rahmen der geschichtlichen Umwälzungen eines Ausverkaufs des letzten Jahrhunderts in Deutschland aufmerksam geworden, und wenn das Geschrei nach Gerechtigkeit von Anwälten und sich andienenden Medien wieder einmal überschäumt, ist es unumgänglich auf eigenen Erfahrungen zu verweisen. Damit die Balance der Wage des Lebens wenigstens hier hergesetllt wird.

Die Regelung der offenen Vermögensfragen, so heisst das hier auf dem Land in den östlichen Bundes-Ländern sieht aktuell so aus. Dass das 1946 von der Regierung des Ostens geraubte Land mit der enteigneten Kultur darauf in Gebäuden, die man Schlösser oder Gutshäuser nannte, 1989 und danach vom westlichen Teil der vereinigten Republik übernommen wurde, dass die Gebäude kulturell abgetrenntvon den Land wurde und dem Verfall und der Willkür zufälliger Eigentümer von Gemeinderesten oder sonstiger Abdecker der Geschichte überlassen wurden, und das Land einer Treuhand der öffentlichen Hand übergeben neu verteilt und verkauft wurde, mit dem Ergebnis, dass das eigene Land nun Objekt wurde von Händeln in grossen Flächen nach EU-Norm und Idealen industrieller Landwirtschaft mit Bewirtschafttungplänen aus Brüssel. Den Erlös des Verkaufs erhielt der Finanzminster des Bundes und die zu Immobilien gewordenen Schlösser und Gutsanlagen wurden als wirtschaftlich uninteressant und belastend ihrem Schicksal der Geschichte übergeben. Und das hies hier Verfall oder Ausbeutung von Resten oder sensible Rückerwerbung und Wiederherstellungsprorgramme im historischen Sinne, wenn es gut ging. Auf eigene Kosten der ehemaligen Besitzer.

Man kann sagen Kriegsfolgen und Schuldabtragung was die Enteignungen 1946 begtrifft mit einseitiger Belastung durch den Fluch des Ostens, andere haben auch noch die Heimat ganz verloren, aber nach dem Fall der Mauer war es der freie Wille dieser Demokratie sich das Erbe der Geschichte selbst anzueignen oder verfallen zu lassen und einem System der industriellen Vermarktung zuzuführen und durch einen Investitutionsboom nie gekannten Ausmasses zu belohnen, mit Wuchenpreisen an Grund- und Wendegewinnen, wer sich bereicherte.

Es steht braune Beute und wir sehen amerikanische Uniformen abtransportieren auf offener Strasse , was wohlfeil rumsteht
wir sehen staatliche Anzugmenschen aus Ost und West oder vergnügte Sommergäste des Reichs
aber gehen tut es um ganz andere Dinge soll es heissen, und das tut es auch , auf viel fatalere Weise, nämlich um die Ernte von Jahrhunderten, nun in Händen von fröhlichen Anwälten des Markts und satter Gewinne ihrer Händler, die uns bestimmen.