Mittwoch, den 11.Dezember

 

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aktualisiert 13:30h

Ortsbesichtigung
Tatort
Location sagen sie im Film, wenn sie den Drehort besichtigen, auswählen, ob er geeignet ist. Fotos davon.

wo Cornelius Gurlitt wohnt
wo die Bilder herkommen, nun seit40-50 Jahren?

10 Minuten zufuss
am Rande des Englischen Garten
in der Nähe des ehemaligen Biederstein Schlösschen, das sioe abrissen heute Autbhanen und Studentenwohnheime, in das sie solche wie diesen nicht aufnahmen

Aber auch Arthur Kutscher.

Der Erfinder der Theater-Wissenschaften
Schüler Brecht und Wedekind
1953 erstes Semester in München über Sturm und Drang, alter Mann(75)erste Prüfung zum Stipendium.

Heute, wenn wir ein Taxi brauchen,vom nächsten Standort, kommt es vom Arthur Kutscher Platz

Dort geht es in doe Occam-Strasse noch immer Herzstück von Schwabing. Hier aber war alles Wies und Hütten.

immer allein
und wieviel Jahrzehnte
in den 60er Jahren gebaut?
und seitdem die Bilder hier?

warum er sich zurückzog
sollte uns lehren
auch den Sinn der Bilder zu verstehen. Ihre Geschichte zusammen gibt uns die Chance.

und zurück Richtung Englischer Garten und Schloss Bierstein ehemals.

Wie sagt im Radio Peter Raue als Rechtsanwalt der Künste, auf eine staatliche und rechtswidrige Enteignung des jetzigen Eigentümers Gurlitt spekulierend: da seine Mutter den Verlust der Bilder vor ihrem Tode durch Bomben geäussert habe, sei ihr der bösartige Gewinn durch Verleugnung bewusst gewesen, und damit dem Sohn als unredlicher Besitz bekannt vererbt worden. Deren Besitz sei damit -"felix culpa"-, wenn auch unrechtmä#ssig schon beim Staat usw.

Wie denn das, wie wollen sie von Gurlitt freundliche Einigungen, bei solchen Gedanken und so unlogisch kolportiert. Die Bilder waren nach dem Kriege in Düsseldorf und in den USA und an anderen Orten ausgestellt, belegbar und höchst unverbrannt. Wer Cornelius Gurlitt mit ins Boot ziehen will, wird seinen Vater anders sehen müssen. Und so den ganzen Komplex. Jüdisch war er doch schon und den Bildern zugewandt. Alle Berichte bezeugen ihn al produktiv und nur produktiv kann man es lösen. Was machen damit, aber nicht im rechnenden Denken.

wie sagt Heidegger damals , wenn er vom "rechnenden Denken" sprach, dem er das "besinnliche Denken" gegen überstellt. Es kam aus dem Boden, von unten, "bodenständig" war sein Wort.

In der Occamstrasse damals voller Kneipen, wo sich Studenten und Macker vermengten, Der Novak lässt mich nicht verkommen jeden Abend, Das Filmstudio im Hof, dann später der Brummer-Film Sex Busines in--Schwabing dort. Ohne Verleih und immer voll. Einfach so Kopie gezeigt. der Studentischer Filmclub machte es nach.

"Im Hsnr. 30 befand sich das am 15. Mai 1951 von Fritz Falter und Talmond-Gros gegründete Studio für Filmkunst mit 350 Plätzen. Dieses nicht mehr existierende Avantgarde- und Experimentierkino gilt als Ausgangspunkt für ähnliche Institutionen in Deutschland und Gründung der Gilde Deutscher FilmkunsttheaterW. Es liefen hauptsächlich ausländische (in Originalfassung) und avantgardistische Filme."

es war die Zeit von Grundlsee und Toplitzsee und Bad Aussee-Entdeckungen.
Raubzüge in s München von damals mit dem Vertlust der Mitte und Guardinis grosse Messen.
Ins Herz der letrzten Mystiker des Sinnens
vor den Apparaten.

 

 

09.03.1960
BESCHLAGNAHME
Als die MŸnchner Barbesitzerin Gisela Jonas (Werbe-Slogan: "bei Gisela") gegen 8.30 Uhr morgens ihre WohnungstŸr šffnete, sah sie sich zwei Polizeibeamten gegenŸber. Noch schlaftrunken - sie hatte ihr weithin bekanntes Schwabinger Nachtlokal erst wenige Stunden zuvor geschlossen - vernahm sie, da§ die Beamten gekommen waren, die bei ihr gelagerten Exemplare jener Schallplatte zu konfiszieren, die Gisela Jonas mit dem Chanson "Aber der Novak ..." (RŸckseite: "SpŠte Reue" und "Morgengrauen") besungen hatte.
Die Polizeiaktion am Freitag der vorletzten Woche galt, wie die 31jŠhrige Jonas den €u§erungen der Polizisten entnahm, den "scharmverletzenden und unzŸchtigen Textstellen" der Platte. €hnlich wurden Inhaber MŸnchner SchallplatterlgeschŠfte beschieden, die auf Gehei§ der Polizei ebenfalls ihren Bestand an konservierten Jonas-Songs herausgeben mu§ten "Es ist unbegreiflich", empfand die singende Barbesitzerin. "So auf einmal?"
Die Beschlagnahme erschien in der Tat verwunderlich. Unbeanstandet von den Behšrden, pflegt Gisela Jonas nŠmlich schon seit Jahren die GŠste ihres Etablissements mit libertinšsem Gesang zu unterhalten. Zu vorgerŸckter Stunde ("Wer Gisela hšren will, kommt um Mitternacht") erklimmt sie fast allabendlich das nur von Kerzenlicht erleuchtete Podium und singt mit rauchiger Altstimme Verse wie: "Der erste bestach mich mit Wermut und Sekt, ich hab' noch die Tropfen vom Glase geleckt" (Titel: "Die Bar").
Zum Repertoire der Gisela Jonas zŠhlt der musikalisch aufbereitete Lebensbericht einer Berliner Hure ("Morgengrauen"), in dem es etwa hei§t:
Een Lustjreis beehrt mir, mit Band und Monokel -
pervers ist der olle meschuggene Gockel Die Peitsche vasteckt er ins Schirmfutteral. uff "strenge Erziehung", denn klappt et nochmal!
Und seit langem kšnnen die Gisela -GŠste auch das "Novak"-Lied in einer freimŸtigen Spielart hšren. Sie hat nur den ersten Vers mit der Originalfassung gemein, die durch die Wiener, Chansonette Cissy Kraner berŸhmte wurde. Singt Gisela nach der "Novak"-Melodie:
Ich wollt' die Venus lesbisch Ÿberraschen, am Mars den alten Heidengott vernaschen. Den Mann im Mond hŠtt' ich ins Bett genommen,
aber der Novak lŠ§t mich nicht verkommen.
Um den Erfolg derartiger Werke geschŠftlich besser auswerten zu kšnnen, folgte SŠngerin Jonas im vergangenen Jahr der Anregung eines Schallplatten -Industriellen und brachte drei Songs ("Aber der Novak ...", "Morgengrauen" und "SpŠte Reue") auf einer 17-Zentimeter-Platte heraus. Das GeschŠft florierte bis zur vorletzten Woche, als die Platten beschlagnahmt wurden. EntrŸstete sich Gisela: "Immer wieder kommen hohe Richter und StaatsanwŠlte in mein Lokal. Seit drei Jahren singe ich dort das #Novak'-Lied, und niemand fand es anstš§ig."
Seit vor kurzem in der bayrischen Metropole auch BierkrŸge mit den aufgebrannten Bildern nackter Dirndl auf behšrdliche Anordnung von den Biertischen verschwanden und die Strip -Tease-TŠnzerinnen sich nicht mehr wie bisher total entkleiden dŸrfen, glauben viele MŸnchner nun den Grund fŸr die unvermittelt praktizierte Sittenstrenge zu erkennen: Im Sommer findet in MŸnchen der Eucharistische Weltkongre§ statt.